Caroline Uhl ist Psychologin und Autorin des Ratgebers „Wer bin ich, wenn ich nicht alleinerziehend bin?“, den ich demnächst auf meinem Blog besprechen werde.
Vorab stelle ich ihr drei Fragen zum Thema Alleinerziehende und ihrem Angebot:
Frage 1
Liebe Caroline, was war für dich der Auslöser, dein Buch für Alleinerziehende zu schreiben? An wen wendet es sich und mit welchem Nutzen?
Ich bin selbst von Anfang an alleinerziehend und war am Anfang sehr überfordert. Ich wollte unbedingt, dass mich jemand sieht und fühlte mich nie verstanden. Ich habe mich ja auch selbst nicht verstanden. Eigentlich habe ich immer Zuflucht in Büchern gefunden, aber irgendwie habe ich sie hier nicht entdeckt und dann beschlossen, meine Erfahrungen aufzuschreiben.
Mein Buch richtet sich eigentlich an alle, die sich davon angesprochen fühlen. Ich denke, dass sich viele Mütter in Partnerschaften auch alleine fühlen und sich in meinem Buch genauso gut wiederfinden und die Tools nutzen können. Bei den Männern bin ich mir nicht sicher, ob sie sich darin gesehen fühlen. Trotzdem ist es immer wieder spannend, andere Perspektiven zu entdecken. Ich freue mich, wenn Männer meinen Horizont erweitern, aber ich fühle mich nicht in der Lage zu sagen, dass ich weiß, wie sie sich fühlen. Deshalb spreche ich hier auch nur Frauen an. Für mich ist das eine Form des Respekts.
Frage 2
Was sind deiner Erfahrung und Recherche nach die typischen Herausforderungen für Alleinerziehende Eltern direkt nach einer Trennung und in den ersten Monaten danach?
Es ist mir immer sehr wichtig zu betonen, dass Alleinerziehend sein sehr vielschichtig ist. Auch Menschen, die einen Partner verloren haben oder sich bewusst dafür entschieden haben, sind Alleinerziehende. Und für mich auch diejenigen, die den ganzen Tag allein zu Hause hocken, weil einer arbeiten geht.
Was diese Menschen gemeinsam haben, ist eine große Enttäuschung, eine Verletzung, ein Schmerz, den sie mit sich herumtragen und nicht verarbeiten können, weil sie im Alltag funktionieren müssen. Sie alle haben es sich anders vorgestellt und müssen einen Wunschtraum begraben. Aber sie haben keine Zeit oder meinen, dass sie das nicht dürfen. Alle haben die Herausforderung, ihr Inneres mit den äußeren Umständen in Einklang zu bringen.
Für Alleinerziehende auf dem Papier gibt es auch noch das System, das wirklich nicht für uns gemacht ist. Und die Herausforderung lässt sich am besten in Fragen zusammenfassen, die einem durch den Kopf schwirren: „Wie soll ich das alles alleine schaffen?“, „Wer ist jetzt für mich zuständig?“, „Wo gehöre ich eigentlich hin?‘‘, ,,Wer nimmt mich ernst?‘‘.
Frage 3
Welche Beratung / Begleitung hälst du für sinnvoll?
Ich denke, dass die Mutterschaft ihr eigenes Unterstützungssystem braucht, und das möchte ich aufbauen. Es gibt eine Menge toller Angebote für Alleinerziehende, aber sie sind nicht das, was sie brauchen. Jemand, der im Alltagstunnel steckt, geht einfach nicht zu Selbstfürsorgekursen. Das musste ich erst lernen.
Doch ein einfach geschriebenes Buch, ein Planer mit kleinen Schritten und ein Online-Angebot zu angenehmen Zeiten und Preisen, das funktioniert. Es ist wichtig, sich zu fragen, was brauchen Alleinerziehende wirklich und nicht, was wäre ein tolles Angebot.
Dankeschön für das Gespräch!
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Caroline Uhl begleitet Mütter und entwickelt Produkte für zu Hause, die dabei helfen, sich als Mutter wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Neben ihrem Buch sind dies Planer, 1:1 Begleitung sowie die „Savage Mom Journey“: In diesem dreimonatigen Online-Programm geht es darum, individuelle Herausforderungen anzuschauen und alle Lebensbereiche aufzuräumen; weitere Informationen auf der Website von Caroline Uhl.
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Caroline Uhl
Wer bin ich, wenn ich nicht alleinerziehend bin?
Das Buch, in dem es nur um dich geht
ISBN 978-3-95728-659-8
Knesebeck Verlag