Hatte mich sehr auf das neue Buch von Caroline Wahl gefreut, nachdem ich »22 Bahnen« ja schon so gut fand und letztes Jahr im Sommer voller Begeisterung für meinen Blog besprochen und empfohlen habe: Buchbesprechung »22 Bahnen«.
Noch mehr freute ich mich, als mir mit Beginn der Lektüre klar wurde, dass »Windstärke 17« inhaltlich an das Debüt von Caroline Wahl anknüpft. Die Erzählung setzt ein paar Jahre danach an.
In »Windstärke 17« geht es vor allem um Ida. Nachdem die Mutter verstorben ist und es Ida so schlecht ging, dass sie nicht auf deren Beerdigung gehen konnte, kündigt sie die Familienwohnung und setzt sich mit dem alten Hartschalenkoffer ihrer Mutter in den Zug nach Hamburg, wo ihre Schwester Tilda zwischenzeitlich mit Viktor und den beiden Kindern lebt. Dort bleibt sie aber nicht, sondern fährt weiter nach Rügen. Hier trifft sie in Knut und Marianne eine Art Wahlfamilie und lernt DJ Leif kennen.
Wie bereits »22 Bahnen« ist auch »Windstärke 17« in einem ganz eigenen Ton geschrieben, mit klugem Blick auf feine Details; dabei traurig, schmerzhaft, tröstlich und humorvoll zugleich. Es geht um Wut, Schmerzen, Trauer, um Erinnerung, Vergessen, Schuld und Verzeihen. Um die Mutter und deren Töchter, das Miteinander der Geschwister sowie um nichtverwandte Menschen, die Familie bedeuten und ein Zuhause bereiten können.
»Windstärke 17« war für 2024 auf der Shortlist der unabhängigen Buchhandlungen Deutschlands.
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Caroline Wahl
Windstärke 17
ISBN 978-3-8321-6841-4
Dumont Buchverlag 2024